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Die Zukunft ist tot

Karl Liebknecht hat kurz vor seiner Ermordung einen martialischen Text verfasst, der als Kind seiner Zeit wohl so verfasst sein musste. Sehr häufig bemühte er darin Spartacus und wie es vor über 100 Jahren üblich war zum Kampf. Und diese Schlacht singt die SPD noch heute in ihren Liedern und ist darin alt und konservativ. Die Zukunft ist tot.

Armin Laschet ist heute, da ich diese Zeilen schreibe, zum CDU Vorsitzenden gewählt worden. Er ist der visionslose Politiker der heutigen Zeit, der Zukunft noch nicht einmal denken geschweige denn formulieren kann. Es ist Dienstleister für eine Wirtschaft auf Tönnies oder sonstigen Gnaden, der die Bevölkerung einfangen muss, damit das Kapital herrschen kann. Selbst hat Armin Laschet keine Ideen für die Zukunft. Die Zukunft ist tot.

Olaf Scholz wurde von der SPD zum Kanzlerkandidaten gekürt. Auch ist der moderne Politiker, der keine Vorstellung der Zukunft hat und tief und fest in der Vergangenheit verwurzelt ist.  Der Arbeiter dient dort als Gallionsfigur um sich als links bezeichnen zu können, derweil gibt es die Arbeitnehmerschaft schon lange nicht mehr.  Was Marx oder Liebknecht zu befreien suchten und als Proletariat bezeichneten, ist so heutzutage nicht mehr existent. Geblieben ist das Klassensystem aus den Zeiten von Otto von Bismarck, dessen Bewahrer und Hüter die Sozialdemokratie geworden ist. Die Zukunft ist tot.

Janine Wissler trägt das Banner für Die Linke für ein klares linkes Profil für Frieden und soziale Gerechtigkeit in die stolze Vergangenheit. Was sich linkes Profil nennt, ist lediglich die konservative Verehrung alter Konzepte aus dem 19. Jahrhundert. Diese werden verehrt und geheiligt. Wollte ich mit diesen linken Marxisten ernsthaft über Zukunft diskutieren, befände ich mich schnell in einer politikwissenschaftlichen Grundsatzdiskussion über Begriffe. Exegesen, der fast biblisch orientierten Linken, sind so strukturkonservativ und in sich geschlossene Weltbilder. Die Zukunft ist tot.

Christian Lindner und seine Genossen führen das Wort Freiheit ständig herum und predigen eigentlich eine Art Wirtschaftstotalitarismus, welches nur noch ein Spot eine humanes liberales Weltbild ist. Es ist eher ein Abgesang auf die Freiheit und ein Lob auf den Egoismus in Selbstverknechtung ohne Sinn und Verstand. 

Robert Habeck und Annalena Baerbock sind weichgespülte Systemrevoluzzer, die Umweltthemen als stolze Flagge vor sich her tragen, aber mit der ursprünglichen Bewegung aus Anfang der 1980er Jahre nichts mehr zu tun haben. In der Praxis kommen die Ideen nur noch in homöopathischen Dosen daher. Irrationale Weltbilder der Homöopathie verteidigen sie hingegen bestens in der Praxis. Die Zukunft ist tot.

Der politische Arm des Rechtsterrorismus, der sich Alternative nennt, aber zu nichts eine Alternative ist, marschiert mit den Dummen in die Vergangenheit. Die Namen ihrer Protagonisten will ich nicht einmal nennen. Sie sind selbst im Schafspelz Wölfe die wie Rattenfänger auf Stimmenjagd sind. Die Zukunft ist tot.

Die bayerische Variante der CDU, die sich sozial nennt mit Söder, Scheuer, Seehofer ist vor allem machtgierig und zum Teil menschenverachtend. Aber deren Wähler wählen diese Repräsentanten auch dann noch, wenn sie verurteilte Kriminelle sind. Dieser machtkonservative Haufen hat von Zukunft noch nie etwas verstanden, sondern eher was vom Zement der Mafia. Die Zukunft ist tot.

Die sogenannten freien Wähler sind nicht nur ideenlos, sondern sowas wie die ausgegründete innerparteiliche Opposition der CSU. Dabei sind sie nicht ganz so machtversessen aber strickt gegen das Neue und gegen die Veränderung. Die Zukunft ist tot.

Die ganzen Kleinparteien, die sich aus welchem Anlass auch immer gründen, sind sicherlich Idealisten allerdings zumeist nur mit Partikularinteressen wie die neu aufkommende Klimaliste. Zumeist wird über das Partikularinteresse nicht hinausgedacht oder schlimmer wie bei den Humanisten sogar an der Vergangenheit einer giftigen Atomkraft festgehalten.  Einige wie die Tierschutzpartei oder die Veganer fangen ihre Wähler mit diesen Teilinteressen ein. Gerade Tierschutzparteien gibt es mehrere. Es wundert mich, dass es noch keine Kinderpartei gibt, Rentnerparteien gab es ja schon. Die Zukunft ist tot.

2016 habe ich mich in das Experiment begeben ein Zukunftsthema als Partikularinteresse zur Wahl zu stellen. Es nannte sich BGE und trug als Parteinamen Bündnis Grundeinkommen. Es fanden sich keine 100.000 Wähler in Deutschland dafür, obwohl es gelang als erste Neugründung in allen 16 Bundesländern anzutreten. Die Zukunft ist tot.

Ich begann mit Karl Liebknecht und ich will nicht martialisch in die Schlacht ziehen und das Blut der Ahnen beschwören. Er nannte seinen Artikel „Trotz alledem!“ – Ich bin 2009 in die Piratenpartei eingetreten, da ich eine Zukunft sehen will, die positiv von uns allen gestaltet wird. Ich bin bei einer dieser toten Parteien, die ich oben nannte ausgetreten. Persönlich war ich mit 15 in die Jugendorganisation dieser Partei eingetreten, weil sie vor 50 Jahren ein Programm beschlossen hatte, das ich mit fünf noch nicht gelesen und verstanden hatte, aber mit 15 Jahren fand ich es toll. Auch heute noch finde ich die Freiburger Thesen gar nicht mal so schlecht. Wenn ich auch sagen muss für ein 50 Jahre altes Programm schwer veraltet, aber im Gegensatz zu dem was heutzutage an Parteiprogrammen existiert fast schon erfrischend. Nur was nützt ein Parteiprogramm, das niemals Wirklichkeit wird. Es führt in eine tote Zukunft, wenn die Zukunft nicht angegangen wird. Seit 40 Jahren erlebe ich jetzt die Klimaschadenspolitik und seit 30 Jahren erlebe ich die Unfähigkeit mit der digitalen Welt umzugehen. Die Piraten waren nun die Partei, in der ich 2009 sie nach drei Jahren Betrachtung von Aussen als die Partei wahrnahm, wo die Zukunft lebt. Die Zukunft lebt. Trotz alledem! – Allerdings wenn die Zukunft nicht gewählt wird, was ich ja immer und immer und immer wieder erleben muss, dann muss ich feststellen:



Die Zukunft ist tot!